Monday, September 26, 2011

Der Nazi-Schwerverbrecher Walther Rauff diente auch Israel



In den deutschsprachigen Medien macht die Entdeckung, dass der deutsche Geheimdienst BND den NS-Grossverbrecher Walther (Walter) Rauff beschäftigt habe, derzeit Schlagzeilen. Die deutschen Medien verschweigen bzw. verharmlosen dabei wichtige erwiesene Tatsachen.
 
Ohne diesen grossen Skandal auch nur im entferntesten herunterspielen oder abschwächen zu wollen, muss gleichzeitig darauf hingewiesen werden, dass nicht nur der deutsche Geheimdienst sehr verwerflich handelte, sondern auch eine israelische Spionageabteilung in den späteren 1940-Jahren, die den NS-Kriminellen Rauff, auf dessen Konto mindestens 100,000 ermordete Juden gehen, beschäftigte und ihm zu seiner Flucht nach Südamerika verhalf.
Die Beweise dafür aus zuverlässigen israelischen und US-Quellen sind erdrückend, so dass, als ich 2007 mit Hilfe meines US-Kollegen Dennis Whithead diesen Skandal in der renommierten israelischen Zeitung Ha'aretz veröffentlichte, die Enthüllung nie widerlegt oder  dementiert wurde (s.
http://www.haaretz.com/weekend/magazine/in-the-service-of-the-jewish-state-1.216923).
Der ehemalige Geheimdienstchef und erste israelische Botschafter in der BRD, Asher Ben-Nathan, bestätigte damals die Arbeit Rauffs für seine Organisation und gab zu, dass zu jener Zeit auch ihm die Verbrechen dieses SS-lers bekannt waren.
Einige neu entdeckte Indizien sprechen sogar dafür, dass eventuell auch Israeli bei der Verbindung zwischen Rauff und dem BND mitgespielt haben.
Jeder Normalsterbliche mit Internet-Zugang und minimalen Kenntnissen kann diesen obigen Ha'raetz-Link – z.B. bei Wikipedia – leicht finden; jedoch offensichtlich die meisten Medienschaffenden nicht...

Der israelische Historiker Prof. Moshe Zimmermann, der bei der deutschen Unabhängigen Historikerkommission – Auswärtiges Amt  mitwirkte, brachte auch sein Erstaunen zum Ausdruck, dass der Israel-Rauff-Connection keine grosse Aufmerksamkeit zuteil wurde und sie keine Debatte auslöste.
Der Spiegel hat sich immerhin die Mühe genommen, die CIA-Akten zu konsultieren. Dabei "übersah" der Autor Klaus Wiegrefe aber die Dokumente, die auf Rauffs Verbindung mit einem israelischen Geheimdienst hinweisen.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) erwähnte immerhin diesen Sachverhalt – indes auf unseriöse und verharmlosende Art:
«Verschiedene Autoren, darunter auch der Wiesenthal-Biograph Tom Segev, halten es für möglich, dass Rauff auch deswegen unbehelligt blieb, weil er 1948/49 nicht bloß für Syrien, sondern auch für den israelischen Geheimdienst tätig gewesen sein soll. Das allerdings überstiege fast alle Vorstellungskraft, dass der Erfinder der mobilen Gaswagen mit denen zusammengearbeitet hätte, die er noch kurz zuvor möglichst effizient umbringen wollte
Der SZ-Journalist
Willi Winkler zitiert Segev falsch: Denn es ist nicht so, dass «verschiedene Autoren, darunter auch der Wiesenthal-Biograph Tom Segev», die Rauff-Israel-Connection nur für möglich halten, sondern sie sehen den Sachverhalt auch als erwiesen an, also nicht nur als Spekulation!
In der deutschen Version seiner Wiesenthal-Biographie schreibt Segev:
«Israel hatte darüber hinaus noch einen triftigen Grund, die Affäre [den fehlenden Druck auf Chile, Rauff auszuliefern – se] nicht vor aller Welt ausgebreitet zu sehen: Denn 1949 hatte man Rauff für den eigenen Nachrichtendienst angeworben und ihn nach Syrien geschickt.» (Segev, S. 407)
In der hebräischen Ausgabe seines Buches gibt Segev Dennis
' und meinen Ha'aretz-Artikel als Quelle an; aus unerklärlichen Gründen fehlt diese Quellenangabe aber in der deutschen Übersetzung seiner Wiesenthal-Biographie.
Es ist nachvollziehbar, dass der SZ-Autor es für fast unvorstellbar hält, «dass der Erfinder der mobilen Gaswagen mit denen zusammengearbeitet hätte, die er noch kurz zuvor möglichst effizient umbringen wollte
Trotzdem gibt es zahlreiche Belege dafür, dass Rauff kein Einzelfall war und die israelische Regierung eine sehr "pragmatische" Linie verfolgte und Nazi-Verbrecher schützte, die ihr eine materielle oder ideelle Gegenleistung erbringen konnten. Diese Politik erreichte ihren Höhepunkt, als der israelische Delegierte im Namen seiner Regierung in den 1960-er Jahren Kanzler Adenauer versicherte, dass Israel nach Eichmann keinen von den 2,000 NS-Verbrechern, die im Bundesarchiv Ludwigsburg Archiv aufgelistet waren, verfolgen würde. Dafür wurde jedoch von der BRD eine grosszügige Gegenleistung erwartet.
Es ist Ironie der Geschichte, dass während der NS-Zeit Juden gezwungen wurden Lösegelder zu bezahlen, um ihre Haut zu retten, und sich nach dem Zweiten Weltkrieg die NS-Verbrecher freikaufen mussten.
Dass den verantwortlichen Israeli – dazu gehört auch der jetzige Staatspräsident Shimon Peres – dabei nicht ganz wohl war, beweist die Tatsache, dass es keine öffentliche Debatte in "real time" darüber gab, die verwerfliche Politik als Staatsgeheimnis gehütet wurde und nur unabsichtlich Beweise durchsickerten.
(Modifiziert am 3. Oktober 2011

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S.a.  Gab es NS-Pläne zur Vernichtung der Juden in Palästina während des Zweiten Weltkriegs?
http://shraga-elam.blogspot.com/2011/09/geschichtsfalschung-im-dienst-der.html

1 comment:

  1. [quote]Diese Politik erreichte ihren Höhepunkt, als der israelische Delegierte im Namen seiner Regierung in den 1960-er Jahren Kanzler Adenauer versicherte, dass Israel nach Eichmann keinen von den 2,000 NS-Verbrechern, die im Bundesarchiv Ludwigsburg Archiv aufgelistet waren, verfolgen würde. Dafür wurde jedoch von der BRD eine grosszügige Gegenleistung erwartet.[/qute]

    ,,,die Pläne für den Zünder, den die machen Israel unangreifbar-wahrlich großzügig.

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