Monday, December 29, 2008

Getting ready for the final push?

Reading Jeff Halper’s analysis I don’t know if I should cry or laugh.

He writes: “Let’s be crystal clear. Israel’s massive attacks on Gaza today have one overarching goal: conflict management.”

I presume that the Israeli government is not consulting Halper and that he does not have some secret sources. For me it is crystal clear that since the outbreak of the second Intifada in September 2000 the Israeli leadership has being trying to complete the ethnic cleansing of 1948. Of course nobody can call ethnic cleansing just “conflict management”.

The US opposition to this Israeli goal has been able only to slow down the cleansing but not to stop it. Israel just made from time to time some symbolic concessions under US pressure but not more.

This analysis is almost the only one that can explain the behavior of the Israeli leadership and there is enough material to support it.

The plan to “clean” Gaza is old, but only now it seems to be very close. I myself pointed at it again and again and predicted that it will be implemented along the same strategy demonstrated by the Israeli army in Southern Lebanon, i.e. an extensive bombardment that will lead to the flight of hundred thousands of civilians to Egypt and afterwards it would be much easier to cope with the Palestinian fighters. Some Israeli former generals propagated this strategy openly as papers of a respected Israeli military institute of the Tel Aviv University. A farther proof, among many others, is the recent publication in Ha’aretz that the Israeli government asked for expertise on the international legal situation of bombing of civil areas. As published in this daily, it can be understand that there are some “legal” ways to commit these war crimes, including the “evacuation” of civilians from their homes.

As a kind of Christmas and parting present president Bush obviously authorized a limited operation that should concentrate on combatants after Israel brought on November 4th. (US election day) the fragile ceasefire to fall through an obvious provocation, that the Hamas leadership was foolish enough not to overlook or to look for non-violent means to answer it.

The Israeli leadership obviously hopes now that there will be Palestinian reactions that will enable harsher steps, meaning more extensive bombardments which will lead to the flight of most of the Palestinians. In this way Israel will avoid the problems of the “day after” the war. Israel has no desire to control directly Palestinians and there is no acceptable alternative of other reliable force capable or wishing to oppress the Gazans.

In the geographical conditions in Gaza this Israeli strategy has better chances than in Lebanon. But still it is not clear how Hizballah, Syria and Iran will react to the blood bath in Gaza. They have the capability to fire missiles all over Israel. Another possible fall out is upheavals in various Arab countries.

It remains to hope that on the one side the Palestinian militants in Gaza will refrain from firing rockets at Israeli settlements and will develop at this late hour a non-violent strategy. On the other side it is necessary to appeal directly unto Israeli soldiers to do what is in their might to stop and prevent war crimes.

Today, as the Israeli army relies to a wide extent on computer technology and therefore even a single soldier at the right place can stop the war crimes. Never have possessed so few people, like computer experts, so much power. The Israeli military law says clearly that everybody has to prevent war crimes and prevent the implementation of orders over which a so called black flag is flying.

The support, publication and propagation of the appeal unto Israeli soldiers to do their duty published in a German website might have a deterring effect on the Israeli leadership even if not a single soldier will follow it. The broader support for the appeal will build a further pressure on the Israeli government to look at last for a just political settlement.

The Israeli soldiers will not just fulfill their moral duty but will help to prevent a catastrophe (Shoa) from happening to all the residents of the Middle East including the Israeli Jews.

Saturday, December 27, 2008

Ein Aufruf gegen die israelische Grossoffensive in Gaza

Seit sehr langem warne ich vor einer israelischen Grossoffensive in Gaza*. Aus verschiedenen Gründen wurde diese glücklicherweise verschoben, jedoch leider nicht aufgehoben. Die israelische Polit- und Militärelite will seit Anfang der zweiten Intifada in September 2000 die in 1948 begonnene ethnische Säuberung vervollständigen. Bislang kam dafür kein grünes Licht aus den USA. Jetzt allerdings beschert Präsident Bush sein Abschiedsgeschenk.


Nun ist eine wirksame Strategie des gewaltfreien Widerstands gegen die gefährliche und zerstörerische Logik des Krieges erforderlich. Ein bedeutsamer erster Schritt in diese Richtung ist die Veröffentlichung und Verteilung eines Aufrufes an die Soldatinnen und Soldaten der israelischen Armee, Kriegsverbrechen zu verhindern; ein Appell der auf der folgenden deutschen Internetwebsite veröffentlich wurde:

http://www.arendt-erhard.de/deutsch/palestina/texte/aufruf_israelische_soldaten_kriegsverbrechen_stoppen.htm#call

Es ist vielleicht kein Zufall, dass der Aufruf gerade aus Deutschland kommt, denn der Anti-Militarismus ist heute in Deutschland viel stärker als in Israel. Einerseits lässt diese Entwicklung hoffen, dass eine aggressive Gesellschaft sich radikal ändern kann. Anderseits können wir es uns nicht leisten, vierzig bis sechzig Jahre darauf zu warten, bis solch ein Prozess auch in Israel greift.

Der Appell weist darauf hin, dass eine gewöhnliche Verweigerung nicht ausreicht und dass eine stärkere Aktion erforderlich ist, die israelische Führung zu zwingen, den Weg des Friedens zu verinnerlichen und ihn von ganzem Herzen zu suchen. Die Verhinderung israelischer Aggression wird auf diese Weise ein deutliches Friedenssignal aussenden. Ein Signal, das einen Prozess in Gang bringen kann, der für alle Bewohner des Nahen Ostens mehr Sicherheit bedeutet.




*Siehe z.B.
60 Jahre Israel: Steht ein Armageddon bevor?

Kleine Freiheit vor der Grossoffensive

Sunday, November 9, 2008

Israel: Grösster Uhrenraub geklärt

Zwischen eckigen Klammern stehen Passagen, die keinen Platz in der Zeitung fanden.

Sonntag Mittellandzeitung
9. November 2008 Seite 22

Israel: Grösster Uhrenraub geklärt

Ein Ganove erbeutete vor 25 Jahren teure Stücke, darunter Nicolas Hayeks Lieblingsticker

Swatch-Gründer Nicolas Hayek hatte nicht mehr damit gerechnet, dass seine Lieblingsuhr wieder auftaucht. Jetzt ist sie wohlbehalten zurück – in einem Museum in Jerusalem.


von Shraga Elam


Es geschah im Jahr 1983: Aus dem «L.A. Meyer Museum of Islamic Art» in Jerusalem wurden unter mysteriösen Umständen 100 wertvolle Uhren gestohlen. Darunter befand sich auch die Lieblingsuhr von Swatch-Gründer Nicolas Hayek, ein Modell mit dem Namen «Marie Antoinette», das vom legendären Neuenburger Uhrmacher Abraham-Louis Breguet gemacht wurde und das heute einen Schätzwert von über 30 Millionen US-Dollar hat. Aus Angst, das Prachtstück würde für immer verschollen bleiben, liess Hayek die Uhr im Jahr 2005 mit grossem Aufwand nachbauen.
Mehr als 20 Jahre lang jagten die israelische Polizei, Privatdetektive, Interpol und der israelische Geheimdienst Mossad die Diebe. Die Fahnder hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, sie zu finden. Doch im August 2006 kam die Wende im wohl grössten Uhrenraub der Welt: Ein Antiquitätenhändler aus Tel Aviv meldete dem Islamischen Kunstmuseum, er habe einen Teil der vermissten Uhren gefunden.

Eine Anwältin habe mit ihm Kontakt aufgenommen und ihn beauftragt, einige Uhren zu schätzen. Der Experte hatte das Diebesgut erkannt und das Museum benachrichtigt. Die Polizei wurde aussen vor gelassen: Das Museum verhandelte mit der Anwältin, zahlte für 39 Uhren 150 000 Dollar. Erst als der Deal perfekt war, informierte es die Polizei.

Die nahm sofort ihre Ermittlungen auf. Und fand heraus, dass die Besitzerin der Uhren niemand anders war als Nili Schomrat, die Witwe des in Israel als genialen Einbrecher bekannten Na'aman Diller, der 2004 an Krebs gestorben war. Bei einer Dursuchung von Schomrats Haus in Los Angeles wurden wertvolle gestohlene Gegenstände entdeckt und Dokumente konfisziert. Sie führten zu Konten und Safes in mehreren Ländern. In Holland gab es den grössten Fahndungserfolg: Die Marie-Antoinette-Uhr wurde gefunden – allerdings berichtete zunächst niemand darüber. Die Polizei hatte eine Nachrichtensperre verhängt. Sie befürchtete, dass Medienberichte die Suche nach den anderen Uhren erschweren würde. [Am 21.11.2007 durfte die Zeitung Ha’aretz jedoch melden, dass 40 Uhren, darunter auch die «Marie Antoinette», gefunden worden waren. Diese Meldung vergrösserte nur das Mysterium um den Einbruch.]

Hinter den Kulissen aber gab sich die Polizei medienfreundlicher: Ein Team der investigativen Sendung «Uvda» (Fakt) des Zweiten israelischen TV-Kanals durfte die Untersuchungen begleiten. Die Uvda-Leute interviewten auch den Journalisten Danny Rubinstein, der die Geschichte von Na'aman Diller seit Jahren verfolgt. Rubinstein hielt sich nicht an die Nachrichtsperre und veröffentlichte am 29. Oktober dieses Jahres in der Wirtschaftszeitung «Calcalist» die Enthüllung über Diller und den Uhrenraub als eigene Leistung. Der spektakuläre Raub war nun auch öffentlich geklärt – ebenso wie die Frage, warum die Polizei den Einbrecherkönig Na'aman Diller nicht vorher schnappte.

[Der 1939 in einem Kibbutz geborene Diller fiel in dieser egalitären Gesellschaft schon als Kind auf. Er wurde als Schwächling und Aussenseiter gehänselt, und als er später prestigeträchtiger Pilotanwärter wurde, wollte er es allen zeigen: Mit einer Übungsmaschine flog Diller während seiner Ausbildung ganz tief über seinen Kibbutz. Ein Mitglied dieser Gemeinschaft, das ebenfalls bei der Luftwaffe war, reichte Beschwerde ein und Diller flog aus dem Kurs. Danach begann sein Niedergang. Im Kibbutz wurde er bei Diebstählen erwischt, was zu seinem Rausschmiss aus der Siedlung führte.]

Erstmals in Erscheinung trat der Meisterganove im Oktober 1967. Damals brach er in den Tresorraum einer Bank in Tel Aviv ein. Nachdem er sich den Weg in die Bank freigemacht hatte, ging [der Sauberkeitsfanatiker] Diller nach Hause, um sich zu duschen – und kam dann zurück, um die Safes auszuräumen und die Beute nach Hause zu bringen. Danach kehrte er noch einmal zurück in die Bank, machte aber zuviel Lärm – und wurde erwischt.

[Ein psychiatrisches Gutachten attestierte Diller einen IQ von über 130, jedoch begleitet von Schizophrenie. Nur Dank seiner hohen Intelligenz sei es ihm möglich, Kontakt mit der Realität zu behalten, meinte der Psychiater. Diller soll sich gemäss dem Gutachter minderwertig und verstossen gefühlt haben; seine Fähigkeit, die Polizei zu überlisten sei ihm deshalb eine Genugtuung gewesen.

Nach gut geplanten anderen Einbrüchen und mehrjährigen Gefängnisaufenthalten übersiedelte Diller 1976 nach Holland. Er wurde aber bei einem Einbruch in Amsterdam erwischt und eingebuchtet. Später versuchte er sein Glück in Schweden. 1980 kam er zurück nach Israel, wo er jedoch bei einem erneuten Bankeinbruch scheiterte und ein Jahr in Gefängnis musste.]


In der Nacht vom 15. April 1983 gelang Na'aman Diller sein grösster Coup. Über einen Lüftungsschacht drang er ins islamische Kunstmuseum in Jerusalem ein. Dies war möglich, weil Diller dünn und die Alarmanlage kaputt war. Gewieft wie er war, montierte Diller ein Mikrofon, um zu hören, ob der Wächter komme. Dieser schlief aber fest. Diller arbeitete gezielt und nahm sich nur die allerteuersten Uhren aus der Sammlung.

Obwohl die Methode des Einbruchs seine Handschrift trug, strich die Polizei Diller aus der Verdächtigenliste. Der ehemalige Kibbutznik hatte sie mit einem gefälschten Eintrag in seinem Pass davon überzeugt, dass er zur Zeit des Einbruchs im Ausland gewesen sei. Ein weiterer Hinweis auf Diller kam 1988 aus der Schweiz. Hier wurde er verhaftet, weil er im Besitz eines gefälschten Passes und von Uhren war, die, wie die Schweizer Polizei vermutete, gestohlen waren. Doch auch dies führte die israelische Polizei nicht auf Dillers Spur.

Erst nach seinem Tod konnte Na’aman Diller überführt werden. Schuld daran ist seine Witwe, die von dem Einbruch gewusst hatte und der der Meisterdieb genaue Anweisungen hinterlassen hatte, wie sie mit dem Diebesgut umzugehen hatte. Doch diese Anweisungen hat Dillers Witwe offenbar nicht genau befolgt – und die Polizei so auf die Spur ihres Mannes gebracht.

Noch immer haben die Fahnder nicht alle der 100 in Tel Aviv gestohlenen Uhren gefunden. Diller beschäftigt sie auch nach seinem Tod – zumal in seinen Dokumenten eine Sammlung von Zeitungsartikeln über ungelöste Kriminalfälle gefunden wurde. Die israelische Polizei vermutet nun, dass Diller eventuell auch hinter diesen stecken könnte.

Hat Frank Lowy Olmert bestochen?

Sonntag / MLZ; 09.11.2008; Seite 26
Wirtschaft

Datenklau betrifft Genfer Bank

US-Senator Carl Levin hat vertrauliche Kundendaten von Schweizer Bankkonto

von Shraga Elam

Der amerikanische Senator Carl Levin landete diesen Sommer einen Coup. Am Hearing über Steuerflucht, das vor allem den Fall UBS beleuchtete, outete er den zweitreichsten Australier, den jüdischen Milliardär Frank Lowy, als Kunden der Liechtensteiner Bank Liechtenstein Global Trust (LGT). Was bisher niemand wusste: Offenbar ist es ihm damit auch gelungen, das Schweizer Bankgeheimnis zu durchbrechen.
Die Daten über Lowy hat dem streitbaren Senator indirekt der ehemalige IT-Mann der LGT, Heinrich Kieber, geliefert. Der hat vor Jahresfrist umfangreiches gestohlenes Datenmaterial für Millionen an den deutschen Geheimdienst verkauft – und die Deutschen haben Levin bedient.
Die Amerikaner interessierten sich für Lowy, weil sein Sohn Peter US-Bürger ist. So wurde auch sein Vater Gegenstand der Senat-Untersuchung. Offenbar kamen die Amerikaner über diesen Umweg auch zu Schweizer Kontonummern. Die Liechtensteiner Dokumente führten den US-Senat-Untersuchungsausschuss zu einem Konto der Bank Jacob Safra in Genf. Eines der Dokumente beweist, dass das Liechtensteiner LGT-Konto im Dezember 2001 liquidiert wurde und 68 Millionen Dollar zur Bank Safra in Genf transferiert wurden.
Safra war erst kurz zuvor gegründet worden. Gemäss der israelischen Wirtschaftszeitung «Globes» wollte man bei Safra mehrheitlich jüdische Grosskunden anziehen. Als Freund Joseph Safras, des Besitzers der Bank, wurde Lowy dessen Kunde. Kurz danach wollte Lowy von Safra die First International Bank of Israel (FIBI) übernehmen.
Die israelische Aufsichtsbehörde verhinderte den Deal jedoch. 2005 versuchten Safra und Lowy gemeinsam, den Anteil des israelischen Staates an der Bank Leumi zu kaufen. Obwohl die beiden das Angebot später zurücknahmen, beschäftigt die israelische Justiz bis heute der Verdacht, dass Premier Ehud Olmert, der damals als Finanzminister amtierte, seinem Freund Lowy bei der Übernahme zu helfen versuchte. Angeblich ging es auch um Parteispenden. Lowy bestreitet jedoch, dass er je für Olmert gespendet habe.
Gegenüber dem US-Senat behauptete Lowy, er habe die Konten in Liechtenstein und später in der Schweiz nur für seine Wohltätigkeitsprojekte in Israel benutzt. Er beteuerte weiter, dass es sich dabei nicht um Schwarzgelder handle. Lowy spendet tatsächlich sehr grosszügig in Israel. Alleine der Universität Tel Aviv schenkte er 6,6 Millionen Dollar. Eine legale Spendenaktivität, so stellte der US-Senat fest, rechtfertige aber nicht die Verschleierungsmanöver, die die LGT-Dokumente ans Licht brachten. Am 1. Oktober berichtete die «New York Times», dass das Schweizer Bundesamt für Justiz (BJ) sich im Fall von amerikanischen UBS-Klienten sehr kooperativ zeige und Kundeninformationen liefere. Es werden in diesem Zusammenhang auch Kunden, die von Kieber aufgedeckt wurden, erwähnt.
Obwohl das BJ nicht kommentieren will, ob auch Lowy oder die Bank Safra im US-Amtshilfeersuchen vorkommen, rechnen Personen im Umfeld der Bank, dass über kurz oder lang auch Lowys Akten an die USA ausgeliefert werden. Und auch eine Rechtshilfe an Israel wird nicht ausgeschlossen, da der Verdacht der Bestechung ausländischer Amtsträger über Lowys Schweizer Konto besteht.

Monday, October 20, 2008

Ehemaliger Präsident der jüdischen Anti Defamation-Kommission wegen übler Nachrede verurteilt

Letzte Woche gab das Bezirksgericht Zürich bekannt, dass es Roman Rosenstein, den ehemaligen Präsidenten der Anti Defamation-Kommission des B'nai B'rith wegen übler Nachrede verurteilt habe.

Rosenstein, der immer wieder Druck auf verschiedene Schweizer Medien auszuüben weiss, um angeblich eine sachliche Berichterstattung über den Nahost-Konflikt zu erzielen, nimmt es selber nicht so genau mit Fakten und scheut sich nicht vor Diffamierungen. Dieser Lobbyist operiert, wie im Rahmen meines Prozesses gegen ihn bewiesen wurde, mit völlig erfundenen Behauptungen, um politische Gegner schlecht darzustellen und sie damit zu ‚neutralisieren‘, sprich mundtot zu machen.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu Ehren der verstorbenen jüdischen Poetin Else Lasker-Schüler am 29.10.2006 in Zürich ergriff Rosenstein das Wort aus dem Publikum und liess eine Hasstirade gegen mich los, weil ich es gewagt hatte, eine legitime und notwendige Protestaktion im Vorfeld der Veranstaltung mit zu lancieren und beim Eingang mit anderen Personen Flugblätter zu verteilen. Unser Protest richtete sich gegen den Umstand, dass die Friedensaktivistin, Rechtsanwältin und Trägerin des alternativen Friedensnobelpreises, Felicia Langer, ausgeladen und durch den u.a. wegen pointiert antiislamischen und gegen Friedensaktivisten hetzenden deutschen Publizisten, Henryk M. Broder, ersetzt worden war, und dies an einer Veranstaltung zu Ehren der Dichterin, die schon in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts für Versöhnung zwischen Arabern und Juden plädierte.

Mit der klaren Absicht, mich zu diskreditieren, erfand Rosenstein u.a, dass ich aus der israelischen Armee desertiert sei, um mich als unglaubwürdigen Feigling darzustellen (Als Frontsoldat nahm ich an drei Kriegen in Israel teil). Rosensteins Verleumdungen wurden nach kurzer Zeit auch dem Moderator, Thomas Buomberger, zu bunt; er unterbrach ihn und sagte, dass ich weder Gegenstand der Debatte, noch im Saal anwesend sei (ich verfolgte das Geschehen per Video-Übertragung aus einem Nebenraum). Nach der Veranstaltung fragte ich Rosenstein, woher er die Info über meine angebliche Desertion habe. «Dass hast Du selber geschrieben,» erwiderte er. Ein entsprechendes Zitat aber wurde im Prozessverlauf nicht eingereicht.

Bei den Vorverhandlungen zum Prozess wurde es noch bunter. So behauptete Rosenstein, mit dem ich seit mehr als zwanzig Jahren per Du bin, er habe u.a. gedacht, weil ich angeblich nicht nach Israel dürfe, müsse dies wegen meiner vermeintlichen Desertion sein. Seine Behauptung über das Einreiseverbot ist aber völlig falsch und frei erfunden, denn ich fahre problemlos regelmässig nach Israel. Dürfte ich tatsächlich nicht in mein Heimatland reisen, so könnte es auch andere Gründe dafür geben.

Um meinen Vorwurf zu entkräften, dass er nur mit der Absicht, mich zu diffamieren an der Lasker-Schüler-Veranstaltung gesprochen habe, behauptete Rosenstein, er habe mich thematisiert, um das Publikum über den Hintergrund unserer Protestaktion zu informieren.

Diese Behauptung überzeugte das Zürcher Gericht indes nicht, das folgendes feststellte:

«Schliesslich vermag das Argument, der Angeklagte hätte sich nur zu Wort gemeldet um dem eingangs durch das Flugblatt angeblich falsch erweckten Eindruck des Anklägers zu entgegnen und einen inhaltlichen Beitrag zu leisten, keinen objektiven Rechtfertigungsgrund zu liefern.»

Es waren schliesslich über 200 Personen, viele aus Israel, die unsere Protestschrift unterzeichneten (sie waren auf dem Flugblatt aufgelistet). Und nicht nur ich, sondern weitere Personen verteilten diese Flyer. Insofern ist es vielsagend, dass Rosenstein ausgerechnet die Beschreibung meiner Wenigkeit – und noch dazu mit völlig falschen Angaben – in den Vordergrund rückte, anstatt über die Protestaktion, mehr über Felicia Langer und über den Hintergrund ihrer Ausladung zu reden. Entsprechend schreibt das Gericht:

«Zudem ist nicht ersichtlich, welchen objektiven Diskussionsbeitrag er [Rosenstein –se] mit dieser falschen biographischen Tatsachenbehauptung [meine angebliche Desertion – se] am Schluss noch hätte leisten wollen.»

Das Gericht wollte der Argumentation Rosensteins nicht folgen, dass mit seiner falschen Behauptung über meine vermeintliche Desertion keine Ehrverletzung verursacht worden sei, weil ich selber nach der besagten Veranstaltung geschrieben habe, dass, angesichts der israelischen Politik, eine Desertion eine grosse Ehre gewesen wäre.

Im Urteil steht zu diesem Einwand:

«Diese Reaktion nach der fraglichen Veranstaltung hat mit der früheren Biographie des Anklägers nichts zu tun. Aus den eingereichten Artikeln (act. 2/15/3-5) geht viel-mehr klar hervor, dass der Ankläger seine Legitimation als Armeekritiker nicht zu¬letzt mit seinen Erfahrungen als mehrfacher Kriegsteilnehmer begründet. Dieser biographische Hintergrund wird durch die Abqualifizierung mit dem Begriff "Deserteur", welcher im übrigen Handlungsweisen bis hin zu einem Überlaufen zum Feind erfasst (vgl. Duden, Die neue deutsche Rechtschreibung, 22. Aufl., Band 1, S. 285), offenkundig pejorativ in unzulässiger Weise verfälscht.»

Trotz der Verurteilung wollte das Gericht Rosenstein nicht bestrafen, da er dadurch, dass er die Prozesskosten tragen muss und durch das Strafverfahren als solches genügend beindruckt wurde. Indem Rosenstein seinen Fehler zugab, erfüllt er – so das Gericht – die Bedingungen des Artikels 173 Ziffer 4 des Strafgesetzbuchs:

«Nimmt der Täter seine Äusserung als unwahr zurück, so kann er milder bestraft oder ganz von Strafe befreit werden.»

Als mildernder Umstand betrachtet das Gericht das Folgende:
«Auch fiel die unbedachte Äusserung im Rahmen einer hitzigen Diskussion über ein höchst umstrittenes Thema.»

Es ist nicht nur so, dass ich während der Podiumsdiskussion nicht im Saal anwesend war und es entsprechend auch keine hitzige Diskussion mit mir geben konnte, sondern dass ja Rosenstein nach der Veranstaltung seine Aussage wiederholte, wie dies schon oben erwähnt wurde. Abgesehen davon, ist es nicht nur so, dass er sich nicht für seine Diffamierung entschuldigte, sondern versuchte, mich vor dem Gericht mit anderen haarsträubenden Schauermärchen weiter zu verleumden. Mit Unwahrheiten also, die auch keine Relevanz für meinen Militärdienst oder vermeintliche Desertion haben. So erzählte er von angeblichen Gewaltdrohungen meinerseits im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung. Er machte Andeutungen über angeblich belastendes Material gegen mich im Besitz eines israelischen Privatdetektivs, welcher früher für einen israelischen Geheimdienst tätig gewesen sei. Auch wollte Rosenstein seinen Freund Henryk Broder als Zeuge einladen, obwohl mich dieser lediglich zu verleumden und nichts über meinen Militärdienst zu berichten weiss.

Voller Stolz erwähnte Rosenstein in Anwesenheit meines Anwalts Bernard Rambert und mir wie er bei TeleZüri in der Absicht interveniert habe, dass diese TV-Station mich nicht mehr als Interviewpartner einladen solle. Es ist entsprechend anzunehmen, dass Rosenstein in seiner Position als Präsident der Anti Defamation-Kommission des B'nai B'rith Zürich in den Jahren 1998 bis 2005 auch bei anderen Redaktionen Druck ausübte, dass Texte von mir nicht veröffentlicht werden.

Es ist also nicht korrekt, dass das Gericht auf eine Bestrafung Rosensteins total verzichtet. Der milde Umgang mit übler Nachrede in der Schweiz – im internationalen Vergleich – ist wirklich erstaunlich. Vor allem, wenn der Täter so offensichtlich schlampig mit Fakten umgeht und sein Opfer auch berufliche Konsequenzen durch solche Diffamierungen zu tragen hat.

Wenn man über antidemokratische Machenschaften einer pro-Israel-Lobby spricht, so kommt oft prompt der Vorwurf, dies sei eine antijüdische Behauptung. Rosensteins Aktivität gegen mich kann, ohne wenn und aber, als Beweis für solche Machenschaften gelten. Mit erfundenen Fakten, Vermutungen usw. wird fröhlich diffamiert, um unliebsame Kritik zu unterdrücken.

Sunday, October 5, 2008

Henryk Broder dichtet mir eine Freundschaft mit David Irving an.

Am 15.4.2000 schrieb ich eine Email an David Irving, in der Absicht ihn zu überzeugen, seine Holocaust-Leugnerei aufzugeben. Die Mail war sehr komprimiert, da sie nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. Dies führte zu absichtlichen und unabsichtlichen Missverständnissen, nachdem Irving das Schreiben - ohne meine Erlaubnis - auf seiner Webseite veröffentlicht hatte. Uninformierte LeserInnen könnten sich daran stossen, dass ich schreibe, Irving sei ein brillanter Forscher gewesen, bis er die industrielle NS-Judenvernichtung zu leugnen begann. Mit dieser Aussage zitierte ich jedoch anerkannte Historiker aus der New York Times 1999 .

Viele wissen auch nicht, dass bis heute kein schriftlicher Befehl Hitlers für die industrielle Judenvernichtung und auch keine klaren Beweise gefunden wurden, dass Hitler von der Vergasung der Juden wusste. Selbst Adolf Eichmann sagte in Israel aus, dass er einen solchen Befehl nicht gesehen habe. Alle gängigen Argumentationen, die für einen solchen »Führerbefehl« sprechen, können höchstens als Indizienbeweise gelten.

Anders als Irving will ich jedoch damit weder Hitler reinwaschen noch die Judenvernichtung in Frage stellen. Ich versuchte, Irving eine Erklärung für das Paradox anzubieten, dass ausgerechnet zum für das NS-Regime wichtigsten Thema - zur Judenvernichtung - bislang kein überzeugender schriftlichen Beweis für einen »Führerbefehl« gefunden wurde. Hitlers scharfe öffentliche antijüdische Hetze schuf das Klima, welches, meiner Meinung nach, die in der Mail an Irving formulierte Verschwörung Himmlers ermöglichte (weitere Infos in der Serie von Schweizer Radio DRS 1998. Eine neuere Zusammenfassung in Inamo 2008).

Eine ausführlichere Version meiner Argumentation wurde ebenfalls am 15.4.2000 in der Berner Zeitung publiziert; dort wurden auch Begriffe wie Holocaust-Religion, also der Missbrauch des NS-Judeozids für politische Zwecke, erläutert.

Der renommierte Shoa-Experte Professor Randolph L. Braham, der nota bene mit vielen meiner Analysen nicht einverstanden ist, erkennt, wie auch andere Experten, keine Holocaust-Leugnung in meiner Arbeit. Auf meine Bitte hin hielt er dies auch schriftlich fest.
Es braucht schon eine grosse Portion Bosheit, gekoppelt mit Sach- und Sprachunkenntnis, aus meiner Mail an Irving eine Unterstützung für die Holocaust-Leugnung abzuleiten, wie dies der Journalist Henryk M. Broder tut. Mir eine Freundschaft mit Irving aus einer einzigen Email anzudichten, in welcher meine Ablehnung der Leugnung zu lesen ist, ist boshaft und diffamierend. Broders Verzerrung erreichte ihren Höhepunkt, als er einen etwas komplizierten englischen Nebensatz in die gegenteilige Aussage übersetzte.
»…still all the “proofs” against the gas chambers in Auschwitz are not convincing at all.«

Was auf Deutsch korrekt heisst: »…dennoch sind alle “Beweise“ gegen die Gaskammern in Auschwitz absolut nicht überzeugend.« fasste Broder so zusammen: »Die Beweise für die Gaskammern in Auschwitz sind “nicht überzeugend”«
Damit nicht genug. Die Farce ging weiter, als Broders Anwalt an den Zürcher Richter schrieb, der meine Ehrverletzungsklage behandelt, und im Namen seines Mandanten dementierte, dass die besagte falsche Übersetzung je in seinem Text gestanden habe.

Tatsächlich steht im Archiv von achgut.com der Beitrag heute ohne den peinlichen falsch übersetzten Nebensatz. Nur gibt es mehrere Beweise, dass dieser in der ursprünglichen Version zu lesen war und der preisgekrönte Journalist nachträglich versuchte – wahrscheinlich, nachdem er meine Klageschrift bekommen hatte –, stümperhaft seine Blösse zu verdecken. Er wusste nicht, dass Vieles, was im Internet geschieht, Spuren hinterlässt, das auch normal Sterbliche finden können.

Geht man nämlich auf das Internet Archiv Wayback Machine und sucht nach der Adresse einer Webseite, erscheinen sämtliche veränderte Versionen eines im Internet publizierten Beitrages. Dieses Internet-Archiv aus den USA durchkämmt in unregelmässigen Abständen das gesamte Internet und registriert fast alle Beiträge. Und so sind Veränderungen von Texten jeweils auch dokumentierbar.
Auf http://web.archive.org/web/*/http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/e/ , erscheint eine Übersicht sämtlicher archivierter Versionen von Broders Beitrag vom 26.12.2006. Klickt man auf die acht Seiten aus dem Jahre 2007, so zeigt sich, dass auf jeden Fall in den ersten Monaten dieses Jahres die vom Ankläger geltend gemachte Version vorhanden war (die ersten zwei Einträge sind jetzt, am 5.10.2008, gesperrt). Die Version vom 25. Oktober war Anfang September noch gesperrt (offensichtlich durch den Betreiber von www.achgut.com) und weist jetzt, am 5.10.2008, eine Korrektur des besagten Satzes auf. Es kann deshalb angenommen werden, dass der Angeklagte nach Erhalt der Anklageschrift die inkriminierende falsche Übersetzung gelöscht hatte.

Broders Arroganz und Verachtung gegenüber der Wahrheit kennt keine Grenzen; er hielt die Schweizer Justiz offensichtlich für dumm und dachte wohl, dass das Zürcher Gericht aus lauter Angst vor einem einflussreichen und bekannten jüdischen Journalisten solch plumpe Tricks nicht durchschauen würde.

5. Oktober 2008

Sunday, September 21, 2008

Bemerkungen zum Prozess Hecht-Galinski contra Broder

INAMO Heft Nr. 55 Herbst 2008

(Volle Version – in der Zeitschrift erscheint eine leicht gekürzte Fassung aus Platzmangel)

Judeophobie ist, wenn man Juden mehr als strikt nötig hasst (nach Prof. Isaiah Berlin).



Von Shraga Elam

Der Prozess der Friedensaktivistin Evelyn Hecht-Galinski gegen den islamophoben Publizisten und Friedensgegner Henryk Broder (beide Personen sind jüdisch) gibt Anlass zur Klärung dreier wichtiger Fragen: 1. Ist Antizionismus mit Judenfeindlichkeit (Judeophobie) gleichzusetzen? 2. Ist der Vergleich zwischen den NS-Verbrechen und der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern a priori als Judeophobie anzusehen und entsprechend zu verbieten? 3. Ist jeder Bezug auf die Macht und den Einfluss der Pro-Israel-Lobbies als antijüdisch zu taxieren?

1) Antizionismus, also die Ablehnung der Existenz Israels als Staat der Juden, kann als antijüdischer Rassismus gelten, wenn a) dieser Staat von der Gesamtheit der Juden als ihr Vertreter akzeptiert und als die einzig mögliche vernünftige Antwort auf die Bedrohtheit der Juden angesehen würde; b) ausschließlich für Juden das Recht auf nationale territoriale Selbstbestimmung bestritten würde; c) die israelische Besetzung, Unterdrückung und Benachteiligung von Palästinensern nicht berücksichtigt würde.

Das heißt nicht, dass es keine Antizionisten gäbe, die judenfeindlich sind; also Leute, die Juden hassen, weil sie Juden sind. Es gibt aber auch Prozionisten, die ebenfalls Judenhasser sind.

Der Zionismus wurde nie von der Gesamtheit der Juden unterstützt. Ganz im Gegenteil, früher war die Mehrheit der Juden gegen diese Bewegung, und es waren die Zionisten, die als judeophob oder judenfeindlich angesehen wurden. Sie sahen eine jüdische Existenz ausserhalb Palästinas als „krank“ an, und dabei scheuten sie nicht davor zurück, eklatant antijüdische Bilder zu verwenden, wie z.B. der Begründer des politischen Zionismus, Theodor Herzl, in seinem Artikel Mauschel (Die Welt, 15.10.1897 ). Als es darum ging, die Bestrebungen der Kräfte zu unterstützen, die für die Gleichberechtigung und Emanzipation der Juden eintraten, waren es die Zionisten, die deren Gegner wie zum Beispiel den NS-Vordenker, Werner Sombart verteidigten. Sombart befürwortete aus diesem Grund das zionistische Projekt (s. Jüdische Rundschau 15.12.1911 ).
Israel vertrat nie die Gesamtheit der Juden und man kann auch gar nicht sagen, dass dieser Staat die einzige oder beste Antwort auf potentielle Bedrohungen der Juden ist. Heute wächst die Ablehnung von jüdischer Seite gegenüber diesem Staat, weil dieser u.a. als Gefahr auch für Juden betrachtet wird.
Der Opposition gegen den jüdischen Nationalismus pauschal Judeophobie zu unterstellen, ist nicht sinnvoller als die Benennung sämtlicher Juden als Judenhasser, die die jüdische Religion ablehnen.
Dies heisst aber nicht, dass es keine jüdische Judeophoben gibt. Wer jüdischen Menschen pauschal nur negative oder nur positive Eigenschaften zuschreibt, ist klar ein Rassist.
Die Versuchung, über jede Gruppe von Menschen pauschal zu urteilen, ist sehr gross. Auch Henryk Broder verband 1978 in seinem Aufsatz Warum ich lieber kein Jude wäre das Jüdischsein mit etwas sehr Negativem: »…es ginge mir … darum, die eigene Herkunft mit etwas Konkretem verbinden zu können, auf das man sich beziehen kann, ohne daß es einem schlecht wird dabei.«
Es gibt kaum ein Land auf der Erde, wo Juden mehr bedroht sind, als in Israel. Israel diente nie als ein wirklicher Zufluchtsort. Dies beweist die zweifelhafte Rolle der zionistischen Führung während der NS-Zeit und die schlechte Behandlung von jüdischen Migranten, nicht zuletzt Shoa-Überlebenden.
Die Abschaffung von Israel als Judenstaat soll nichts anderes bedeuten, als die Demokratisierung des Landes, d.h., die Gleichstellung sämtlicher Bürger.

2) Beim Vergleich zwischen den NS- und den israelischen Kriegsverbrechen geht es nicht automatisch um eine Gleichsetzung. Ein seriöser Vergleich wird auf Ähnlichkeiten und Unterschiede hinweisen und ist auch nicht zwangsläufig rassistisch motiviert. Die Tabusierung dieses Vergleichs ist kontraproduktiv, nicht zuletzt, wenn die NS-Verbrechen als Massstab für die schlimmsten Untaten gelten sollen. Eine Herstellung von einer Art NS-Verbrechensskala ist dann sogar zwingend. Das war auch offensichtlich der Grund, warum die Richterin des Obersten Israelischen Gerichtshofs, Edna Arbel, am 16.6.2008 urteilte, dass solche Vergleiche unter Umständen nicht nur zulässig seien, sondern sogar zwingend angestellt werden müssten, nachdem der Journalist und Friedensaktivist Gideon Spiro von einem Mitarbeiter des Justizministeriums angeklagt wurde, weil Spiro dem Juristen eine nazistische Geisteshaltung vorgeworfen hatte. Jener Vertreter des Justizministeriums hatte die Unterdrückung der Kritik an israelischen Kriegsverbrechen befürwortet.
Arbel hielt in ihrer Urteilsbegründungsfest: „Die Beschränkung der Verwendung von Begriffen aus jenen dunklen Tagen wird eine breite öffentliche Diskussion über verschiedene gegenwärtige Erscheinungen unmöglich machen. Eine solche Beschränkung wird es unmöglich machen, aus der Vergangenheit zu lernen. Damit würde ein wichtiges Mittel für eine bedeutende öffentliche Debatte und für den Prozess der Erkenntnis- und Meinungsbildung nicht zugelassen.“

3) Es ist offensichtlich, dass es mächtige pro-zionistische Lobbies gibt. Die jüdische Organisation AIPAC ist geradezu stolz darauf, dass sie seit Jahren zu den mächtigsten Lobbies in den USA gehöre. Man muss blind sein, wenn man den Einfluss von solchen Interessenvertretungen auf Medien und Politik negiert. Rassistisch wird die Beschreibung der Macht solcher Organisationen nicht, wenn man sie einfach am falschen Ort vermutet – denn das ist schlicht eine falsche Vermutung. Rassistisch wird eine solche Bemerkung dadurch, wenn man solchen Gruppierungen übermenschliche Kräfte im Stil der Protokolle der Weisen von Zion beimisst.
Die Kritik gegen einen allfälligen Machtmissbrauch solcher Lobbies ist nicht nur legitim, sondern notwendig und darf nicht mit der sogenannten Antisemitismus-Keule unterdrückt werden.


* Shraga Elam, israelischer Journalist und Friedensaktivist in Zürich. Elam ist Träger des australischen Golden Walkley Award for excellent Journalism 2004. Seit 2006 führt er in der Schweiz zwei Prozesse gegen Henryk Broder. Bei einem Prozess geht es darum, dass Broder ihm und anderen Israelkritikern, wie den Professoren Noam Chomsky und Norman Finkelstein, vorwarf, dass sie wegen ihren antizionistischen Positionen Judeophoben seien. Chomsky und Finkelstein sind übrigens keine Antizionisten.

Monday, August 11, 2008

Are Israel and the US behind the Georgian aggression?

There is an obvious Israeli involvement in the present conflict between Georgia and Russia. There are hundreds of Israeli military advisers in Georgia and this is not just the claim of the rather unreliable DebkaFile but also the more respected Ha'aretz expert Yossi Melman, the daily Ma'ariv and also the rather reliable website "News First Class" (NFC).

Melman wrote on 25.6.2008 that Georgia became a real El Dorado for Israeli arms dealers and numerous representatives of the army and intelligence services. Some former generals like Israel Ziv and Gal Hirsh (with his company Defensive Shield) are very active there.

"Gal Hirsh and Israel Ziv are mainly training and consulting Georgian arm units. They are using the "chain" method common among Israeli arm dealers: a main contractor wins a tender and employs then sub-contractors – in this case Israeli officers and former Shin Beth employees," wrote Melman.

According to him there was a project to sell Merkava tanks to Georgia, but allegedly the Israeli foreign ministry prevented the deal and a policy was outlined that only defensive weapons are allowed to be sold.

Just the same Russia protested against the Israeli military support to Georgia after an Israeli produced UAV was shot down this year. On August 5 Israel reiterated its official policy that it allegedly sells only defensive and not offensive weapon systems to Georgia. This is the version published e.g. in the Jerusalem Post; other sources, like the Israeli daily Ma'ariv on 8.8, claim that Israel decided to stop altogether the military support to Georgia. Just the same Ma’ariv points out that the Georgian defense minister, David Kezerashvili, lived for a while in Israel and speaks Hebrew. In a lengthy article the military exports to Georgia are described. Ma’ariv estimates them to be of a value of at least USD 300 million. An Israeli marketing expert told Ma'ariv: "To every Israeli agent representing an Israeli defense company is attached a cousin of the defense minister, who opens the doors for him."

Also NFC confirms the massive presence of Israeli advisers in Georgia and writes: "The Israeli military industries upgraded in recent years the Georgian air force, sold unmanned aerial vehicles (UAV), advanced artillery systems and trained infantry units." (9.8) The NFC claims that according to sources in Washington in Moscow the war started because Georgia wants to reverse Israel’s decision and achieve the continuation of the support. Israel, according to NFC, conceded to the Russian threatening that it would otherwise go through with the sale of its most advanced anti-aircraft missile system S-300 to Iran and Syria.

Actually the opposite conclusion is also possible, namely that Israel wants to pressure Russia not to sell the S-300 and stop its support to Iran.

The Israeli website DebkaFile, that is known to publish mainly conspiracy theories, believes that up to 1,000 Israeli advisors are active in planning and implementing the present Georgian military action (8.8). This conclusion sounds plausible.

Actually it has to be taken into consideration that also U.S. "consultants" are helping the Georgian army, as according to Pentagon spokesman Bryan Whitman, there are 127 U.S. military trainers there, of whom about 35 are civilian contractors.

In addition to the trainers, 1,000 soldiers from the Vicenza, Italy-based Southern European Task Force (Airborne) and the Kaiserslautern-based 21st Theater Sustainment Command, along with Marine reservists with the 3rd Battalion, 25th Marines out of Ohio, and the state of Georgia’s Army National Guard’s 1st Battalion, 121st Infantry participated in "Immediate Response 2008."

Operation Immediate Response 2008 was held from July 15-July 30, with U.S. personnel training about 600 troops at a former Soviet base near Tbilisi, the largest city and capital of Georgia. The goal of this operation was allegedly teaching combat skills for missions in Iraq. The Marines left already the country, but not the airmen.

It is obvious that there are numerous Israeli and U.S. interests in Georgia and it is likely that they are behind the dangerous Georgian move, as it t does not make much sense that small Georgia would have launched on its own an attack.

Sunday, July 13, 2008

Angriff auf die israelische Währung



Sonntag / MittellandZeitung; 13.07.2008; Seite 20

Muslimischer Angriff auf die israelische Währung?

Spekulanten treiben den Schekel in die Höhe – das alarmiert die israelische Exportwirtschaft
Die israelische Währung, der Schekel, hat sich seit Anfang Jahr massiv verteuert. In Börsenkreisen vermutet man, dahinter stecke eine gezielte Strategie reicher Muslime.
Von Shraga Elam
Der israelische Schekel wurde in den letzten Monaten zu einer der stärksten Währungen der Welt. Führende Wirtschaftsleute sehen darin eine strategische Bedrohung für das Land. Börsianer und Industrielle glauben sogar an eine arabische Verschwörung, die israelische Wirtschaft zerstören zu wollen.

Sunday, July 6, 2008

Fall Imfeld/Leumi – Ein Justizskandal

Diese Fassung weicht geringfügig von der Zeitungsversion ab, da in letzterer einige kleine Fehler vorkommen.

Sonntag / MittellandZeitung; 06.07.2008; Seite 26
Wirtschaft
Bank Leumi: Prozess voller Minenfelder

Verteidiger Bernard Rambert spricht von einer Bankrotterklärung der Staatsanwaltschaft


Zuschauer mit Sitzleder genossen von Mittwoch bis Freitag am Zürcher Bezirksgericht eine veritable Tragikomödie: Der Ex-Starbanker der Bank Leumi (Schweiz), Ernst Imfeld, musste dort, zusammen mit fünf Mitangeklagten, Red und Antwort stehen. Ihnen wird vorgeworfen, Kundengelder veruntreut zu haben.
Doch obwohl der Hauptangeklagte Imfeld teilweise geständig ist, ist keineswegs klar, ob es zu Verurteilungen kommt. Imfelds Verteidiger Bernard Rambert übte denn auch harte Kritik am Schweizer Justizsystem und dessen Umgang mit Wirtschaftskriminalität. Zuweilen kam in den Zuschauerreihen fast Mitleid mit Staatsanwalt Marc Jean-Richard-dit-Bressel und dem Gerichtspräsidenten Sebastian Aeppli auf, der den staatsanwaltlichen Schlamassel ausbaden muss.
Es ist normal, dass die Verteidigung auf vermeintliche Schwächen der Anklage hinweist. Nur, in diesem Fall teilen alle vom «Sonntag» befragten Juristen diese Meinung. So bezeichnete Rambert die unerlaubte Änderung der Anklage als eine Bankrotterklärung der Staatsanwaltschaft.
Was ist das Problem? Der ehemalige Staatsanwalt Landshut hätte aus juristischen Gründen die Bank und nicht die Kunden als Geschädigte untersuchen sollen, um zu klären, wie Imfeld über zehn Jahre lang die Bankführung hatte täuschen können. Dieses Versäumnis lässt sich nun aber kaum mehr korrigieren, und schon deshalb ist sogar ein Freispruch für den teilweise geständigen Angeschuldigten nicht ausgeschlossen.
Hinzu kommen andere unverständliche Schnitzer der Staatsanwaltschaft: Obwohl Landshut die Bank Leumi als Hauptnutzniesserin von Imfelds Machenschaften und den dadurch angefallenen Bankspesen ansieht und behauptet wird, dass die Bank im Verlauf der Jahre konkrete Hinweise auf Imfelds illegale Tätigkeiten deshalb missachtet habe, sass auf der Anklagebank kein anderer Leumi-Exponent als Imfeld – weder einer vom Management noch einer vom Verwaltungsrat. Im Aufsichtsgremium hatten wichtige Persönlichkeiten wie die zwei Ex-Präsidenten der jüdischen Dachorganisation, Michael Kohn und Rolf Bloch, Einsitz.
In einer Stellungnahme schreibt Leumi: «Die Bank hatte keinerlei Kenntnis von Verfehlungen oder verbrecherischen Handlungen des Angeklagten.» Es sei falsch, dass die Bank von den Machenschaften von Ernst Imfeld profitiert habe. Das Gegenteil sei der Fall.
Wie dem auch sei: Ohnehin lässt sich keine klare Logik hinter der Aufstellung der Mitangeklagten-Liste erkennen. So wurde ein einfacher Angestellter einer externen Firma angeklagt. Gleichzeitig wurden zwei Verwaltungsräte, obwohl in den Fall involviert, verschont. Dasselbe gilt für einen dubiosen Fotografen, der im Besitz heikler Bilder sein soll: Nur dessen vermeintlicher Juniorpartner kam vor Gericht.
Im Hinblick auf die Hauptverhandlung reichten Leumi und ihre Versicherer Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe gegen die Angeklagten ein. Dieser Schuss droht nun nach hinten loszugehen. Denn es ist nicht nur so, dass keiner der Angeschuldigten nennenswerte Vermögen deklariert, sondern sich Leumi jetzt mit einer Reihe unangenehmer Fragen konfrontiert sieht.
Alle Angeklagten fordern die Offenlegung der genauen Klienten-Entschädigungen. Sie verlangen Beweise, dass Leumi tatsächlich 229 Millionen Franken auszahlte. Leumis Anwalt, Andreas Hünerwadel, will dieser Forderung nicht nachkommen, denn das Institut würde damit gegen das Bankgeheimnis verstossen. Dies, obwohl – zumindest Imfeld – alle Kunden kennt.
Ein anderes Minenfeld tut sich mit der Forderung der Versicherer auf. Da solche in der Regel nicht zahlungsfreudig sind, stellt sich die Frage, warum sie hier die Auffassung des ehemaligen Staatsanwalts Landshut nicht teilen, dass Leumi durch die gravierende Vernachlässigung der Kontrolle den Vorwurf des Mitverschuldens auf sich bürdete. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass zwei Verteidiger im Gerichtssaal auf einen möglichen unsauberen Deal zwischen Leumi und den Versicherern hinwiesen.
Ein Verdacht, welcher durch die nicht klare Identität des wirklichen Versicherers bestärkt wird. Hinzu kommt, dass nur 36 Prozent des Schadens gedeckt wurden. Leumi behauptet, dass die Zahlung von 83 Millionen Franken den Bedingungen der Police entsprochen habe. Die entsprechenden Dokumente, die der Anwalt der Versicherer inzwischen lieferte, sind indes nicht vollständig. Daher bleibt ein ungutes Gefühl.
Shraga Elam
s.a. http://shraga-elam.blogspot.com/2008/07/der-fall-imfeld-kommt-endlich-vor.html

Tuesday, July 1, 2008

Affäre bei Bank Leumi (Schweiz): Der Fall kommt vor Gericht

Fast acht Jahre nach der Aufdeckung illegaler Tätigkeiten des Zürcher Bankers Ernst Imfeld beginnt am 2. Juli der Prozess.


Eine kritische Auseinandersetzung mit der Anklageschrift erweckt den Eindruck, dass, wie schon im Fall Swissair, die Zürcher Staatsanwaltschaft auch hier in Richtung Flop steuert. Die strukturellen Probleme bei der juristischen Auseinandersetzung mit Wirtschaftskriminalität werden manifest. Der untersuchende Staatsanwalt, Nathan Landshut, produzierte nicht nur riesige Papierberge, die alle Involvierten überfordern, sondern es scheint, dass er die Prioritäten nicht richtig setzte und wichtigen Spuren nicht nachging.


Hier mein Beitrag im Tages-Anzeiger (die fette Passage am Schluss wurde aus Platzmangel nicht veröffentlicht):




Tages-Anzeiger
Wirtschaft
01. Juli 2008, 22:02 – Von Shraga Elam
Betrugsskandal bei Bank Leumi: Der Fall kommt vor Gericht
Ab Mittwoch muss sich der Zürcher Banker Ernst Imfeld wegen Betrugs und Veruntreuung vor Gericht verantworten. Es geht um einen der grössten Skandale im Schweizer Finanzwesen.
Es war einer der grössten Betrugsfälle im Schweizer Finanzsektor: Fast acht Jahre nach der Aufdeckung illegaler Tätigkeiten des Zürcher Bankers Ernst Imfeld beginnt am Mittwoch der Prozess.
Ihm werden Betrug, Veruntreuung, Urkundenfälschung und ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Im Zentrum steht jedoch die Frage, wie es möglich war, dass der Private Banking Manager Ernst Imfeld in der Schweizer Niederlassung der israelischen Bank Leumi Le-Israel über zehn Jahre lang unautorisiert mit Kundengeldern hantieren konnte. Der durch Imfeld verursachte Gesamtschaden beträgt gemäss der über 500 Seiten langen Anklageschrift mindestens 150 Millionen Franken.
Laut der Anklageschrift soll die Bank Leumi zu fast 90 Prozent von diesem Geld profitiert haben. Die Bereicherung der Bank entstamme aus Kommissionen auf unbewilligten Transaktionen wie Devisen- oder Aktienhandel «sowie aus eingenommenen Zinsen aus vom Angeklagten unautorisiert verursachten Kontoüberzügen und eingegangenen Darlehen».
Der «Tages-Anzeiger» hatte den Fall am 18. Januar 2001 publik gemacht. Obwohl seither viel Zeit verstrichen ist, findet man in der vom ehemaligen Staatsanwalt Nathan Landshut verfassten Anklageschrift Ungereimtheiten, die sich nicht nur auf falsche Schreibweisen oder falsche Seitennummerierung beschränken.
Imfeld ist geständig
Mit einem Freispruch ist kaum zu rechnen. Ernst Imfeld hat bereits gestanden, unautorisierte Transfers zwischen Konten getätigt zu haben. Er bestreitet jedoch, unbewilligt gehandelt und sich bereichert zu haben.
Juristen meinen, dass die Bank und nicht - wie die Staatsanwaltschaft argumentiert - die Klientel als Geschädigte anzuschauen sei. Die Kunden waren ja von der Bank entschädigt worden. Liegt die Staatsanwaltschaft falsch, so könnte das schwere Folgen im Gerichtssaal haben. Gemäss der Anklageschrift ist die Bank Leumi Hauptnutzniesserin und nicht Geschädigte der illegalen Aktivitäten Imfelds gewesen. Die Bank dementiert das jedoch.
Leumi reichte kürzlich eine Schadenersatzforderung gegen Imfeld in der Höhe von 107 Millionen Franken ein. Diese Summe «macht allein jene Schäden geltend, die sich auf die Anklageschrift abstützen, abzüglich der anteiligen Versicherungszahlungen». Aus Sicht der Bank beträgt der Gesamtschaden 229 Millionen, wovon nur 83 Millionen durch die Versicherung gedeckt worden seien. Imfeld selbst gibt an, er habe nur einen Schaden von 20 bis 40 Millionen verursacht.
Hat Leumi Anzeichen ignoriert?
Nicht im Visier der Anklage befinden sich eventuelle Mittäter bei Leumi. Dabei sind im Verlauf der Untersuchung offenbar Schilderungen aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass es bereits früh konkrete Hinweise auf Imfelds Machenschaften gegeben haben muss. Dem Finanzinstitut seien diese Fingerzeige bekannt gewesen, dennoch seien keine Konsequenzen gezogen worden. Dem widerspricht Leumi: «Die Bank hatte keinerlei Kenntnis von Verfehlungen oder verbrecherischen Handlungen des Angeklagten. ( ) Das Management der Bank tolerierte und toleriert zu keinem Zeitpunkt Zuwiderhandlungen gegen die geltenden Bankvorschriften, Richtlinien und Gesetze.»
Imfeld war allerdings Leumis bestes Pferd im Stall. Er generierte offenbar den grössten Anteil am Umsatz und Profit der Bank. Sollte Leumi tatsächlich die grösste Nutzniesserin gewesen sein, wie der Staatsanwalt glaubt, wären Imfelds hohe Umsätze wohl ein Motiv für die Bank gewesen, bei dessen Methoden beide Augen zuzudrücken. Für diese Theorie spricht auch dieser Zwischenfall: Einmal entdeckte die interne Revision zwar verdächtige Transaktionen zwischen verschiedenen Konten. Dennoch wurden weder die betroffenen Imfeld-Kunden von der Bankspitze nach Erklärungen gefragt - das bestätigte der damalige Bankchef Israel Hayon in der Einvernahme - noch interessierten sich der Verwaltungsrat oder die externe Revision für die Buchungen.
Die Anklage ging der Frage nicht nach, warum der Chefrevisor 1996 fristlos entlassen wurde. Dies, obwohl die Möglichkeit besteht, dass dieser auf Unregelmässigkeiten gestossen war und deshalb gehen musste. Befremdend wirkt auch, dass ausgerechnet ein Mitarbeiter der externen Revisionsfirma PricewaterhouseCoopers, die bei der Kontrolle Imfelds versagt hatte, als Berater für den untersuchenden Staatsanwalt eingestellt wurde.
Vertrauensselige Kunden
Eine zentrale Schwachstelle der Anklageschrift liegt bei der Begründung für die Behauptung, Imfeld habe Berichte an die Kunden manipuliert, um seine gesetzeswidrigen Aktivitäten zu vertuschen. Gemäss den bankinternen Weisungen wäre es ihm unmöglich gewesen, zeitlich vor seinen Kunden an diese Papiere zu gelangen. Auch wurden keine Belege erbracht, dass diese Verordnungen verletzt wurden.
Ein anderer wichtiger Baustein der Anklage ist das Argument, dass die Kunden - auch die nicht jüdischen - der jüdischen Bank blind vertraut hätten, weil sie in der Bank ein Sinnbild für die Ideale sahen, die das moderne Israel vertrete. Deshalb hätten sie die Bankauszüge nicht genau überprüft. In Kreisen ehemaliger Leumi-Mitarbeitenden lacht man über diese Argumentation. Die meisten Klienten seien knallharte Geschäftsleute, die nur ganz wenigen Menschen vertrauten und selber nicht immer eine saubere Weste hätten.
Sogar der jetzige Bankchef, Amnon Seidenberg, sieht in einem Interview nicht die pro-israelische Haltung oder die vermeintliche jüdische Solidarität als grösste Anziehungskraft von Leumi Schweiz: Das Attraktive an seiner Bank sei die Mischung aus schweizerischer Mentalität und israelischem Improvisationsvermögen. Von blindem Vertrauen spricht er nicht, obwohl die Bank «sämtliche Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen» habe und «Imfelds Taten keine Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit» hätten.



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Ein weiterer Mangel in der Arbeit der Staatsanwaltschaft: Straftaten von Imfeld-Kunden blieben ohne Konsequenzen. Beispiel dafür sind verdächtige meldepflichtige Verstösse gegen US-Bestimmungen oder, wie im Fall des australischen Brokers Rene Rivkin, wo der Verdacht der Geldwäscherei 2003 eine andere Abteilung der Staatsanwaltschaft zu einer spontanen Rechtshilfe an Australien bewog. Diese erfolgte, nachdem Unterlagen aus der Imfeld-Strafuntersuchung in der australischen Presse veröffentlicht worden waren.

*Shraga Elam, israelischer Journalist in Zürich, verfolgt den Fall Imfeld seit seiner Enthüllung im Tages-Anzeiger von 2001 und gewann in diesem Zusammenhang 2004 den australischen Golden Walkley Award for Excellent Journalism.

Tuesday, June 24, 2008

Knesset Speaker thanked France for nuclear weapons

Hebrew short version:
http://cafe.themarker.com/view.php?t=495545

No real media attention was given to a stunning declaration made yesterday by Dalia Itzik, the Knesset Speaker. Greeting the French president Nicola Sarkozy she said among other things:

„… we remember the beautiful days of political and mainly security cooperation [between our countries – s.e.] and will be forever thankful to you, the French, for giving us the main source of power and deterrence that was and will be in our possession.“

(Source: Knesset website in Hebrew /http://www.knesset.gov.il/vip/speaker/heb/SpSpeech230608.htm). The statement was quoted partially in the Hebrew Ha‘aretz edition, which added: „… as is known the nuclear plant in Dimona was erected with a French aid.” (http://www.haaretz.co.il/hasite/spages/995439.html ) .

This official statement in the Knesset signals a real change in Israel's policy of nuclear opacity; i.e., Israel has refused to admit till now possessing nuclear weapons. This obvious lie was accepted by the US governments as the most convenient solution for the problem posed by the Israeli nukes. A talkbackist called Hass wrote correctly: „US law requires(d) the US to limit scientific/technical interactions with non-NPT nuclear armed states, and the “opacity” in question was specifically intended to allow Israel to circumvent these restrictions by agreeing to pretend that Israeli nukes don’t exist.“ ( http://www.armscontrolwonk.com/1321/israel-and-nuclear-opacity ).



The most plausible explanation for Itzik’s surprising statement is that Israel is preparing the ground for accepting Iranian nukes and institutionalizing a policy of „balance of terror“. The „balance of terror“ requires that both sides will possess weapons of mass destruction and the possession should be made known in order to deter the enemy from attacking.



Shraga Elam

Zurich/Switzerland

Knesset Speaker Dalia Itzik thanked France for nuclear weapons

(Hebrew follows)

No real media attention was given to a stunning declaration made yesterday by Dalia Itzik, the Knesset Speaker. Greeting the French president Nicola Sarkozy she said among other things:

„… we remember the beautiful days of political and mainly security cooperation [between our countries – s.e.] and will be forever thankful to you, the French, for giving us the main source of power and deterrence that was and will be in our possession.

(Source: Knesset website in Hebrew /http://www.knesset.gov.il/vip/speaker/heb/SpSpeech230608.htm). The statement was quoted partially in the Hebrew Ha‘aretz edition, which added: „… as is known the nuclear plant in Dimona was erected with a French aid.” (http://www.haaretz.co.il/hasite/spages/995439.html ) .

This official statement in the Knesset signals a real change in Israel's policy of nuclear opacity; i.e., Israel has refused to admit till now possessing nuclear weapons. This obvious lie was accepted by the US governments as the most convenient solution for the problem posed by the Israeli nukes. A talkbackist called Hass wrote correctly: „US law requires(d) the US to limit scientific/technical interactions with non-NPT nuclear armed states, and the “opacity” in question was specifically intended to allow Israel to circumvent these restrictions by agreeing to pretend that Israeli nukes don’t exist.( http://www.armscontrolwonk.com/1321/israel-and-nuclear-opacity ).

The most plausible explanation for Itzik’s surprising statement is that Israel is preparing the ground for accepting Iranian nukes and institutionalizing a policy of „balance of terror“. The „balance of terror“ requires that both sides will possess weapons of mass destruction and the possession should be made known in order to deter the enemy from attacking.

Shraga Elam

Zurich/Switzerland

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דליה איציק הודתה לצרפת על פצצת האטום

הדבר היחידי הבאמת מעניין בפסטיבל הנרקוזה/סרקוזה וקרלה/חם-לה היא הכרזתה של דליה איציק:

"לעולם נהיה אסירי תודה לכם הצרפתים שנתתם לנו את מקור הכוח וההרתעה".

מעניין שאיציק לא גנבה כותרות עקב השינוי הבולט והחשוב במדינות העמימות הגרעינית.

פרשנות אחת מאוד אפשרית להתפתחות החדשה היא שישראל מתכוננת להשלים עם איראן גרעינית ולמיסוד מדיניות של מאזן אימה. שכן לקיום מאזן אימה צריכה להיות הצהרה ברורה של החזקה בנשק גרעיני או נשק להשמדה המוני אחר.

הארץ 23.6.2008:

איציק הודתה לנשיא צרפת על יוזמתו לכנס את מדינות הים התיכון. "תן לנו הזדמנות לראות את ראשית השלום, אנחנו נעשה הכל לא להחמיץ אותו", אמרה איציק, "אנחנו עוקבים מרחוק אחרי פעילותך ומתפעלים מנחישותך". כן הזכירה את הקשרים בין צרפת וישראל. "לעולם נהיה אסירי תודה לכם הצרפתים שנתתם לנו את מקור הכוח וההתרעה [צ"ל הרתעה – ש.ע.]", אמרה איציק. כידוע, הכור הגרעיני בדימונה הוקם בסיוע צרפתי.

http://www.haaretz.co.il/hasite/spages/995439.html

המקור באתר הכנסת:

http://www.knesset.gov.il/vip/speaker/heb/SpSpeech230608.htm

שרגא עילם


Sunday, June 15, 2008

Umstrittene Kläger gegen UBS

Sonntag / MittellandZeitung; 15.06.2008; Seite 26

Wirtschaft

Umstrittene Kläger gegen UBS

Israelische Banken und Firmengeschäften ebenfalls mit Iran

Der rechtsradikale israelische Verein Shurat Hadin (auf Englisch: Israel Law Center) verklagt die UBS in den USA wegen angeblicher Unterstützung von Terroristen. Im Namen von 50 Opfern von Terroranschlägen wirft Shurat Hadin der UBS vor, die Finanzierung solcher Attacken ermöglicht zu haben. Die Bank habe gegen amerikanische Embargogesetze verstossen und von 1996 bis 2004 mehrere 100 Millionen Dollar an den Iran überwiesen. Der auf Schadenersatzrecht spezialisierte Professor Anthony Sebok räumt den Klägern, gemäss der jüdischen Zeitschrift «Tachles» vom 30. Mai 2008, grosse Erfolgschancen ein.

Doch wer sind die Leute, welche die UBS einklagen? Treibende Kraft hinter Shurat Hadin ist die streitbare Rechtsanwältin Nitsana Darshan-Leitner. 2004 reichte sie eine Beschwerde an den israelischen Obergerichtshof ein, in der sie Folgendes festhielt: «Das Recht der israelischen Einwohner auf Leben ist höher einzustufen als die palästinensischen Rechte auf freie Bewegung, Lebensunterhalt und Besitz von Grundstücken.» Am 14. Juli 2005 beschrieb die Zeitung «Haaretz» eine «Anti-Terror»-Tour, welche Shurat Hadin organisiert hatte: Touristen wurden indoktriniert, um deren antiarabische Einstellung zu zementieren, Spenden gesammelt, um Klagen zu finanzieren, und Mitglieder – vor allem Anwälte – angeworben.

Doch nicht nur die UBS ist im Visier der Eiferer. Am 4. Juni drohte die gleiche «Menschenrechts»-Organisation der israelischen Ölgesellschaft Dor Alon mit einer Klage im Namen der Opfer von Raketenangriffen, falls die Firma ihre Treibstofflieferungen in den Gazastreifen nicht stoppe. Shurat Hadin behauptet, dass ein Teil des Kraftstoffs für die Produktion, den Transport und die Lancierung der Raketen verwendet werde.

Die auch in den USA aktive Öl- gesellschaft nimmt die Drohung indes gelassen, denn die Lieferungen werden von der israelischen Regierung bewilligt. Diese stoppt die Treibstoffversorgung zwar immer wieder, der Druck von aussen verhindert aber einen totalen Abbruch, welcher den Tod von sehr vielen Palästinensern bedeuten könnte. Nach der Logik von Shurat Hadin könnte man auch israelische Banken einklagen. Die grösste israelische Zeitung, «Yediot Achronot», veröffentlichte nämlich am 30. Mai einen längeren Artikel über die Verwicklung der israelischen Banken Hapoalim und Israel Discount Bank bei Transaktionen zugunsten von palästinensischen Terrororganisationen.

Dies flog auf, nachdem 2004 die jordanische Arab Bank in den USA von einer Opfergruppe mit einer Sammelklage in Milliardenhöhe konfrontiert wurde. Im Gegenzug erhob die Arab Bank Klage gegen die israelischen Banken mit der Begründung, dass sie ebenfalls bei diesen Geschäften dabei waren beziehungsweise ihre eigenen ähnlichen Transaktionen tätigten.

Damit nicht genug, meldete am 6. Juni der israelische TV-Kanal 1, dass Palästinenser jüdische Ortschaften mit Mörsern beschiessen, die in Iran mit israelischem Know-how produziert wurden. Diese Technologie wurde zwar noch in Schah-Zeiten in den 70er-Jahren verkauft, der israelische Handel mit Iran inklusive des Exports von Waffen hörte aber mit Khomeinis Machtübernahme 1979 nicht auf.

Shraga Elam

Saturday, June 14, 2008

נראה שאולמרט עזר לרמות את שלטונות המס האמריקאיים.

כידוע כונה מוריס טלנסקי ע"י אהוד אולמרט וחבריו, "הכובס". זה מצביע על האפשרות הסבירה מאוד שטלנסקי עסק בכיבוס כספים וזאת ע"י גיוס תרומות שנועדו לעקוף את שלטונות המס האמריקאים. דבר שהיה חייב להתרחש בעזרתו של אולמרט ולפחות בידיעתו, כפי שהכינוי "הכובס" מעיד.

ישנו מנגנון שניתקלתי בו במסגרת תחקירי על מעילה בבל"ל שווייץ. שני מקורות, עובדים לשעבר של הבנק, בלי כל קשר אחד עם השני, סיפרו לי על יהודי אמריקאי שהיה מגייס במשך שנים רבות תרומות בסדר גדול עבור מוסדות שונים בארץ וזאת. הטריק שלו היה שהוא היה מספק קבלות לתורמים על סכום הרבה יותר גבוה מזה שנתרם בפועל. לכן התורם היה יכול לנכות בהצהרת המס סכום העולה בהרבה על התרומה ולהעלים מס או לכבס הכנסות, איך שרוצים לכנות את העניין. כלומר הרווח שלו מהתרומה היה גבוה מהתרומה עצמה והוא עוד יצא טוב בקהילה. המוסד הישראלי (למשל שתי אוניברסיטאות מוכרות וגופים כמו קרן היסוד) שקיבל את התרומה נהנה מההפקר שכן אחרת לא היה מקבל כלום. גם "הכובס" לא ניזוק, שכן הוא לפחות זכה לכבוד גדול מהמוסד המקבל וקרוב לוודאי אף גזר קופון קטנטן. מי שאכל אותה הן כמובן רשויות המס האמריקאיות.

אם טלנסקי השתמש באותו מנגנון, וזה בהחלט נראה כך, פירושו של דבר שאולמרט עזר להונות את שלטונות המס האמריקאיים!!!

בבדיקה ראשונית מצאתי שטלנסקי היה מיודד עם האיש "שלי" שנפטר לפני כעשר שנים. טלנסקי אף פרסם מודעת אבל לכבודו.